Ich steh‘ an deiner Krippe hier

Ich steh‘ an deiner Krippe hier,
o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring‘ und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel‘ und Mut, nimm alles hin
und laß dir’s wohl gefallen.

Da ich noch nicht geboren war,
da bist du mir geboren
und hast dich mir zu eigen gar,
ehe ich dich kannte, erkoren.
Ehe ich durch deine Hand gemacht,
da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest werden.

Ich lag in tiefer Todesnacht,
du warest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht
Licht, Leben, Freude und Wonne.
O Sonne, die das werte Licht
des Glaubens in mir zugerichte,
wie schön sind deine Strahlen.

Ich sehe dich mit Freuden an
und kann mich nicht satt sehen;
und weil ich nun nichts weiter kann,
bleibe ich anbetend stehen.
O daß mein Sinn ein Abgrund wäre
und meine Seele ein weites Meer,
daß ich dich möchte fassen.